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Neuigkeiten von uns

Absinth Brennerei La Valote Martin in Boveresse

Philippe Martin betreibt seine Absinth Brennerei mitten in Boveresse, im Val-de-Travers, dem Geburtsort des Absinths. Dort stellt er in dem historischen Gebäude „Maison des Chats“ 10 verschiedene Absinth Sorten her.

 

 

Vor dem Haus hat Philippe seinen eigenen Kräutergarten, in dem er einige Kräuter, die für seine Absinthe verwendet werden, selbst anbaut.

 

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Im rechten Bereich des riesigen Gartens dieses historischen Gebäudes pflanzen die Martins die Kräuter für Ihre Absinthe an.

 

 

Die Geschichte der La Valote Martin Brennerei

 

Die Brennerei Valote Martin ist ein echtes Familienunternehmen. Philippe Martin hat die Brennkunst von seinem Vater, Francis Martin, gelernt, der es wiederum von seinem Onkel beigebracht bekommen hat. Francis hatte auch die Brennausrüstung von seinem Onkel übernommen.

 

Francis Martin hat vor der Legalisierung von Absinth in der Schweiz 33 Jahre lang als Schwarzbrenner destilliert. Als Absinth schließlich im Jahr 2005 wieder erlaubt wurde, hat auch Francis Martin die Lizenz zur legalen Herstellung erhalten.

 

Seine Liebe zur grünen Fee hat Philippe Martin 2014 dazu bewegt, die Brennerei von seinem Vater zu übernehmen. Seitdem führt er die Familientradition fort und verwendet noch heute die Originalrezepte seines Vaters. Er schafft aber auch eigene Kreationen, wie zum Beispiel den ersten Verte der Brennerei: Absinth Esmeralda.

 

valote martin destillerie maison des chats

 

 

In diesem Gebäude, dem Katzenhaus, befindet sich Philippe’s Brennerei.

 

 

Absinth Herstellung bei Philippe Martin

 

Philippe baut einen Teil der Kräuter im französischen Garten direkt vor dem Haus selbst an. Dazu gehören unter anderem großer Wermut, kleiner Wermut, Ysop und Zitronenmelisse.

 

philippe martin garten

 

 

Philippe Martin bei der Ernte von Wermut.

 

 

Die Kräuter werden dann im eigenen Trockenspeicher des Hauses getrocknet. Dieses Trockenraum sieht noch so aus, wie im 18. Jahrhundert.

 

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Der uralte Trockenspeicher der La Valote Martin Brennerei

 

 

Insgesamt stellt Philippe 10 verschiedene Absinthe her, wobei er in 2017 eine Neuheit auf den Markt gebracht hat, den Bacchus, einen fassgereiften Absinth.

 

alambic philippe martin

 

 

Auf diesem Brennkessel werden alle Absinthe von Philippe Martin hergestellt.

 

 

Exklusives Interview mit Philippe Martin

 

Wir haben ein Interview mit Philippe Martin durchgeführt in dem er uns unter anderem verrät, welchen Absinth er aus seinem Sortiment am liebsten trinkt und was er als neuer Präsident der Route de l‘Absinthe bewirken möchte.

 

Absinthes.com: Wann sind Sie zum ersten Mal mit Absinth in Berührung gekommen?

 

Philippe: Zum ersten Mal hatte ich einen visuellen Kontakt mit Absinth im Alter von 6 oder 8 Jahren, als der kleine Alambic, der aus einem Dampfkochtopf hergestellt war, fast den gesamten Platz in unserer Badewanne eingenommen hat. Zu diesem Zeitpunkt habe ich schon angefangen, mir Fragen zu stellen. Für meine Eltern war die Sache klar: niemand durfte etwas davon erfahren, nicht einmal mein bester Freund! Falls doch, könnte mein Vater ins Gefängnis kommen. Für meine Schwestern und mich hat diese Nachricht ausgereicht, um niemanden davon zu erzählen. Etwas später, als Jugendlicher, habe ich gerne mal mit dem Finger einen Tropfen Absinth vom Kühler probiert.

 

Absinthes.com: Wann hat Ihr Vater Ihnen das Destillationshandwerk gezeigt und wann haben Sie mit der Absinth Herstellung begonnen?

 

Philippe: Von Zeit zu Zeit bin ich zur Brennerei gegangen, um meinen Vater bei der Destillation und bei Gruppenbesuchen zu unterstützen. Dadurch ist bei mir der Wunsch gewachsen, selbst zu destillieren und die Absinth Geschichte des Val-de-Travers im Detail zu erkunden, wofür ich Bücher über Absinth gelesen und mir historische Dokumente aus den Archiven angeschaut habe. Im Juli 2014 habe ich schließlich die Brennerei übernommen und konnte all das, was mir mein Vater beigebracht hat, anwenden. Genauso hatte es sein Onkel auch meinem Vater im Jahr 1972 gezeigt.

 

Absinthes.com: Bauen Sie alle Pflanzen selbst an?

 

Philippe: Mir ist die Qualität meiner Produkte und meiner Pflanzen sehr wichtig. Deshalb baue ich den großen und den kleinen Wermut, Ysop und Zitronenmelisse in meinem Garten selbst an. Anschließend trockne ich die Pflanzen in dem letzten aktiven Trockenspeicher im Val-de-Travers. Die Trocknungszeit ist zwar länger, dafür aber besser für die Pflanzen. Wenn die Ernte für meine alljährliche Produktion nicht ausreicht, dann kaufe ich die fehlenden Mengen von Landwirten im Val-de-Travers ein.

 

Absinthes.com: Sie waren schon öfters im Fernsehen, wie zum Beispiel in der „Zu Tisch“ Reihe bei ARTE. Wie nimmt Ihre Familie diese Fernsehauftritte war? Was denken die anderen Brenner darüber?

 

Philippe: Die ARTE Sendung war eine sehr schöne Erfahrung für mich. Der Dreh hat eine Woche gedauert und das Ergebnis war wirklich schön. Meine Familie und Freunde haben sich sehr gefreut, mich im Fernsehen zu sehen und sie sprechen selbst heute noch davon. Manchmal kommen auch Kunden zu mir, die meine Brennerei durch die Sendung entdeckt haben. Manche Brenner haben mir auch zu der Ausstrahlung gratuliert. Wenn ein Brenner aus unserer Region in den Medien auftritt, dann ist das in der Regel vorteilhaft für ihn und auch für alle anderen Menschen in unserer Branche. Dadurch gab es Werbung für den Absinth und für das Val-de-Travers sowie die Region Neuchâtel – jeder hat davon profitiert.

 

Absinthes.com: Seitdem Sie die Brennerei übernommen haben, wurden die Etiketten verbessert und Sie haben neue Absinthe entwickelt. Treffen Sie alle Entscheidungen selbst?

 

Philippe: Bevor ich die Brennerei übernommen habe, war ich oft vor Ort um Führungen auf Deutsch oder Englisch zu leiten. Damit musste mein Vater keinen externen Guide einstellen. Während dieser Führungen ist mir aufgefallen, dass die Etiketten für die Besucher etwas verwirrend waren. Mein Vater hatte 7 verschiedene Absinthe mit 7 verschiedenen Etiketten und Schriftarten. Dadurch dachten die Kunden manchmal, dass die Absinthe von unterschiedlichen Brennereien stammen. Ich habe meinem Vater vorgeschlagen die Etiketten zu ändern und er hat das akzeptiert. Um die Übernahme der Brennerei deutlich zu machen, habe ich meinen eigenen Absinth kreiert, den Absinth Nirvana. Ich habe mit einem jungen Designer zusammengearbeitet um ein Etikett für diesen Absinth zu entwickeln. In diesem Zusammenhang haben dann auch die Etiketten der anderen Absinthe ein einheitliches Design erhalten. Das Format der Etiketten und die Wahl des Papiers habe ich mit meiner Familie und meinen Freunden besprochen, um unterschiedliche Meinungen aus allen Altersklassen zu haben. Die finale Entscheidung habe ich selbst getroffen. Mein Vater hat mir die Brennerei anvertraut, sodass ich alle Entscheidungen selbst treffen kann. Er kommt aber gern für ein paar Stunden in der Woche vorbei um mir zu helfen.

 

Absinthes.com: Seit kurzem sind Sie der neue Präsident der Route de l’Absinthe. Was bedeutet diese Position für Sie, für Ihre Brennerei und für Ihre Produkte? Welche Ziele haben Sie als Präsident der Route de l’Absinthe?

 

Philippe: Ich habe die Entscheidung getroffen, die Präsidentschaft zu übernehmen, um mich für die Region einzusetzen und um mich einzubringen. Ich hoffe der Herausforderung gewachsen zu sein. Der ehemalige Präsident, Herr Giger, hat von Anfang an, zusammen mit einer Gruppe von Personen aus der Region und unseren französischen Freunden, an der Kreation und der Entwicklung dieser Route de l‘Absinthe gearbeitet. Dieses Projekt wurde mittlerweile verwirklicht und man muss die Route bekannter machen um Touristen aus der Schweiz und aus anderen Ländern anzulocken, damit diese unsere Region, die Landschaft, die Aktivitäten in der Region und die Absinth Geschichte entdecken.

 

Absinthes.com: Es scheint so, als würden jedes Jahr weniger Besucher zur Fête de l’Absinthe nach Boveresse kommen. In den Jahren zuvor hatten Sie auch mehr Besucher in Ihrer Brennerei. Welche Konsequenzen ergeben sich aus dieser Entwicklung? Was würden Sie anders machen, wenn Sie das Absinth Fest organisieren könnten?

 

Philippe: Das größte Problem sind die Gesetze in der Schweiz, die den Verkauf von Alkohol auf öffentlichen Straßen regeln. Dadurch werden viele Brenner demotiviert. Ich würde gern dem Komitee der Fête de l‘Absinthe dabei helfen, eine 21. Edition zu organisieren, aber dafür braucht es Personen, die sich engagieren. Ich werde versuchen mein bestes zu geben, als Mitglied der „Interprofession des Distillateurs du Val-de-Travers“ (der Organisation der Brenner im Val-de-Travers), um meine Kollegen zu animieren, das Spiel mitzuspielen und einen Stand beim Absinth Fest zu machen. Ich werde aber auch innerhalb der Route de l‘Absinthe schauen, was wir bewirken können. Ich habe bereits „Goût & Région“ kontaktiert, die eine Reihe von touristischen Attraktionen im Val-de-Travers anbieten und die vielleicht das Fest unterstützen oder Ideen liefern könnten. Die Fête de l‘Absinthe sollte schön und groß sein, aber vor allem fortgeführt werden!

 

Absinthes.com: Welcher ist Ihr Lieblingsabsinth aus Ihrem Sortiment und warum?

 

Philippe: Früher war der „La Grenouillarde“ mein persönlicher Favorit, da er einen Alkoholgehalt von 65% hat, sehr charakteristische Aromen aufweist und eine leicht stärkere Note von Süßholz hat, die zu einem etwas süßeren Geschmack führt. Heute ist meine Kreation, der Nirvana mein Favorit. Das kommt vielleicht auch daher, da der Absinth mein „Baby“ ist und stärkere Aromen und eine dominante Wermutnote hat. Außerdem habe ich vor Kurzem einen limitierten, fassgereiften Absinth hergestellt, den ich bei der Fête de l‘Absinthe präsentiert habe. Dieser Absinth erinnert eher an einen Digestif als an einen Aperitif, da er Noten von Holz und Vanille sowie eine schöne Farbe hat. Ich mag alle meine Absinthe – je nachdem ob man Lust auf einen sanften, starken oder etwas bitteren Absinth hat – jeder Tag hat seinen eigenen Absinth.

 

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